E-Mobilität – eine neue Herausforderung

Entsprechend der Vorgaben zum Infektionsschutz führen wir unsere Übungen aktuell in zwei getrennten Gruppen durch. Entsprechend waren wir mit der Hälfte unserer Wehr am Freitag Abend und mit der anderen Hälfte am Samstag zur Übung “Elektrizität” in unserem Gerätehaus.

Zunächst haben wir uns in der Theorie mit den Unfallverhütungsvorschriften rund um das Thema Elektrizität im Allgemeinen beschäftigt. Insbesondere im Zusammenhang mit den vergangenen Starkregenereignissen und der Vielzahl an Kellern, die wir in den letzten Wochen ausgepumpt haben, haben wir uns die Gefahren der Elektrizität nochmal ins Bewusstsein gerufen.

Im Anschluss daran haben wir uns dann des Kernthemas der Übung gewidme: E-Mobilität 

Elektrisch betriebene Fahrzeuge gehören inzwischen schon längst zum alltäglichen Bild auf unseren Straßen. Als “Rüstzug” innerhalb der Verbandsgemeinde Unkel, ist es für den Löschzug Rheinbreitbach besonders wichtig, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.  Ein Rüstzug ist für die Rettung und Bergung von verunfallten Personen, insbesondere bei Verkerhsunfällen zuständig. Aus diesem Grund waren E-Autos nun auch Schwerpunkt-Thema unseres letzten Übungsdienstes.

In diesem Kontext haben wir ausführlich die Besonderheiten elektrisch betriebener Fahrzeuge aus Sicht der Feuerwehr betrachtet.

In den sozialen Medien werden immer wieder Videos und Horror-Berichte über brennende Elektro-Autos verbreitet. Diese galt es für uns zu relativieren,  uns mit realen Fakten auseinanderzusetzen  und konkrete Vorgehensweisen für den Ernstfall daraus abzuleiten.

Nachdem wir uns zunächst angeschaut haben, woran man E-Fahrzeuge erkennen kann, haben wir anhand von Bildern, Videos und nicht zuletzt Rettungskarten erfahren, welche Gefahren insebesondere von den Batterien der Fahrzeuge ausgehen.

Anschließend konnten wir uns an mehreren Fahrzeugen auch in der Praxis anschauen, wie das Hochvolt-System der verschiedenen E-Autos abgeschaltet werden kann. Weiterhin wurde uns im Theorieuntericht aufgezeigt, dass sich die Akkus von E-Fahrzeugen auch nach erfolgreichem Löschvorgang noch über Stunden und teilweise sogar Tage hinweg erneut entzünden können, weshalb eine besondere Behandlung der Unfallfahrzeuge erforderlich ist.

Nach etwa 3 Stunden ging für uns ein lehrreicher Übungsabend/-nachmittag zuende, aus dem wir alle viel mitnehmen konnte und uns nun besser für einen Einsatz an verunfallten E-Fahrzeugen gewappnet sehen.

An dieser Stelle unser Dank an die Bad Honnef AG, die Firma Schmitz Spezialmaschinenbau GmbH und die Fahrschule Siebengebirge, die uns netterweise Anschauungsfahrzeuge zur Verfügung gestellt haben, sowie an die Kameraden, die diese Übung vorbereitet und mit uns durchgeführt haben.

 

Wir bauen uns ein Cabrio …

Die Grundausbildung bei der Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Unkel besteht aus mehreren Teilen. Neben dem Grundlehrgang “Truppmann Teil 1”, den die Feuerwehranwärter in der Regel im ersten Jahr der Ausbildung in einem Lehrgang an vier Wochenenden, auf Kreisebene, absolvieren, findet die Ausbildung “Truppmann Teil 2” in den Einheiten der Verbandsgemeinde statt. In dieser sogenannten Modul-Ausbildung lernen die angehenden Feuerwehrleute nicht nur die Kameraden der anderen Löschzuge kennen, sondern insbesondere auch die Fahrzeuge und Gerätschaften, die in den einzelnen Zügen vorhanden sind.
Die Gerätschaften variieren in den unterschiedlichen Ortswehren, insbesondere, da verschiedene Spezialaufgaben auf die einzelnen Ortswehren verteilt sind. So ist die Aufgabe Wasserrettung und Höhenrettung primär in Erpel untergebracht, die Feuerwehr der Stadt Unkel beherbergt den Gerätewagen Gefahrstoffe, die Feuerwehr Rheinbreitbach deckt die Komponente Waldbrand für die Verbandsgemeinde ab.
Außerdem sind in den Feuerwehren der Stadt Unkel und der Gemeinde Rheinbreitbach jeweils ein Hilfeleistungs-Löschfahrzeug /HLF) stationiert, welches neben der normalen Ausrüstung zur Brandbekämpfung auch mit “Hydraulischem Aggregat”, Werkzeug und Hilfsmaterial für eine Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall ausgestattet ist.
Im Rahmen der heutigen Übung zur Technischen Hilfeleistung fand heute auch eine Modulausbildung statt, zu der wir zwei Feuerwehrfrau-Anwärterinnen und neun Feuerwehrmann-Anwärter aus den Löschzügen der anderen Gemeinden der Verbandsgemeinde begrüßen durften.
Während die Führungskräfte unseres Löschzuges in unserem Schulungsraum über “Taktiken zur Einsätzen bei LKW-Unfällen” unterrichtet wurden, durften die “Moduler” gemeinsam mit den restlichen Kameraden des Löschzugs Rheinbreitbach heute den Umgang mit “Schere und Spreizer”, also dem hydraulischen Rettungswerkzeug, in der Praxis erlernen.

An dieser Stelle bedanken wir uns für die freundliche Unterstützung des Autohaus Günther Schorn, welches uns erneut ein altes Auto gespendet hat und für uns für die Übung von Betriebsmitteln befreit hat.

Zunächst galt es, das von der Übungsleitung auf einem umgefallenen Baumstamm drappierte Fahrzeug, so zu unterbauen, dass es wieder einen stabilen Stand hatte. Anschließend durfte jeder der Anwärter selbst am Unfallfahrzeug den Umgang mit den Werkzeugen ausprobieren. Dabei wurde den jungen Kameraden vermittelt, auf welche Aspekte zu achten ist, beispielsweise um die Auslösung von Airbags oder pyrotechnischer Gurtstraffer zu vermeiden.

Am Ende der Übung war die ehemaligen Limousine ein “schmuckes Cabrio” verwandelt, ganz frei von lästigen Barrieren wie Türen oder der B-Säulen. lediglich die Stabilität des Fahrzeugs ließ anschließend etwas zu wünschen übrig.

“Wir hoffen, wir konnten unseren jungen Kameraden mit der heutigen Übung ein wenig den Umgang mit den bei uns vorhandenen Werkzeugen vermitteln. Auch wenn einige Kameraden in ihren Wehren nicht über diese Werkzeuge verfügen und entsprechend diese nur sehr unwahrscheinlich im Ernstfall bedienen müssen, ist es wichtig, die Geräte schon mal bedient zu haben, und zumindest die Grundlagen bei der Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen kennenzulernen.” resümierte die Übungsleitung die heutige Übung.

Nachfolgend eine kleine Zeitraffer-Zusammenfassung der heutigen Übung:

Übrigens, wir freuen uns über jede Unterstützung, denn in die Feuerwehr kann man nicht nur als Jugendlicher einsteigen. Der Autor dieses Beitrages ist beispielsweise erst mit 42 der Feuerwehr beigetreten. Wenn du also Interesse hast, bei uns mitzumachen, dann komm doch einfach mal vorbei.